Das Fondue, ein Huǒ guō im Schweizer Stil

Autor: sisugoethe Datum: Mi, 04/22/2020 - 13:11 Tags: Deutsch lernen

Das Wort Fondue, gesprochen Fondü, kommt aus dem Französischen und heißt „geschmolzen“. Es war ursprünglich ein Gericht aus geschmolzenem Käse, welches aus den Westalpen – der französischsprachigen Schweiz und der italienischen Region Piemont – stammt.

Mittlerweile wird der Begriff verallgemeinernd für Gerichte verwendet, bei denen mundgerechte Nahrungsmittelstücke in erhitzte Flüssigkeiten getunkt werden, genau wie beim „Hot pot“ bzw. Huǒ guō”.

Die Gemeinsamkeit ist ein geselliges Zusammenhocken um einen gemeinsamen Topf und dass Fondue essen in einer großen Gruppe mit der Familie oder mit Freunden am besten schmeckt. Die Unterschiede sind vielerlei, oft kleine oft große, hier die bekanntesten Fonduearten, die in Europa gegessen werden und woher sie stammen:

Das Schweizer Käse-Fondue

Das Käse-Fondue wird hier als erstes genannt, da es der Ursprung des Fondue ist. Die Tunke besteht hier aus verschiedenen Käse-Mischungen und Weißwein, in die Brot oder gekochte Kartoffelstückchen getaucht werden.

Fondue Bourguignonne (Burgunder Fondue, auch Fett-Fondue genannt)

In Deutschland oft als das klassische Fondue angesehen. Beim Fondue Bourguignonne werden Fleisch- oder Fisch-Stückchen in Öl oder geschmolzenem Fett gegart. Als Öle eignen sich gut Sonnenblumen- oder Soja-Öl oder man schmilzt Kokosfett. Auch Schweineschmalz ist verwendbar, führt aber zu einem besonderen Geschmack, während die anderen genannten Öle und Fette eher geschmacksneutral sind..

Fondue Chinoise (Brühe-Fondue)

Chinesische Wurzeln hat Fondue mit Brühe, weshalb es auch als Fondue Chinoise (chinesisches Fondue) bezeichnet wird.  In China heißt dieses Gericht Huǒ guō. Die Brühe kann dabei sehr vielfältig sein, sie sollte aber auf jeden Fall eine hohe Qualität haben, da der Geschmack stark davon abhängt. Der Geschmack der verschiedenen Brühen in den europäischen Brühefondues ist natürlich oft ganz anders als in China.

Fondue Shabu Shabu

Shabu-Shabu ist die japanische Variante des Brühe-Fondues. Der Sud ist dabei typischerweise ein Seetangsud (manchmal auch nur Wasser), das im Topf kocht. Rindfleisch in dünnen Scheiben und dazu Gemüse ist traditionell, es gibt aber Shabu Shabu auch mit Fisch (Krabben oder Hummer), Ente oder Schwein.

Fondue Orientale

Das Fondue Orientale ist ebenfalls ein Brühe-Fondue. Als Sud wird hier eine kräftige Hühnerbouillon verwendet. Für das Fondue werden dann vielfältige Fleischarten verwendet, z.B. das im Orient sehr beliebte Lammfleisch und Kalbfleisch, aber auch Rind- und Schweinefleisch, Hühnchenbrust und sogar Pferdefleisch. Dazu kommen (evtl. orientalisch gewürzte) Hackfleischbällchen und geschnittene Kalbsleber. 

Fondue de Poireaux (Lauch-Fondue)

Das ist eigentlich gar kein klassisches Fondue, da man nichts in einen Topf mit Flüssigkeit hält und gart. Vielmehr ist es eine Zubereitung von Lauch mit viel Butter. Den Namen „Fondue“ bekam das Gericht wohl, weil zuerst viel Butter (die nie bei klassischen Fondues Verwendung findet) geschmolzen wird.

Weiter bekannte Fondues sind Weinfondues, Fischfondues, Bierfondues, aber auch Schokolade- und Puddingfondues, in die Obst getaucht wird, als Dessert.

Trotz der verschiedenen Varianten ist eines doch gewiss: Alle Fonduearten sind sehr lecker und die Europäer lieben sie überall. Die Schweizer natürlich am meisten ihr traditionelles Käsfondue!