Lehrerfortbildung in Shanghai

Autor: 天津歌德 Datum: Fr, 04/24/2015 - 10:29 Tags: Deutsch lernen

Wie können Lehrer die Landeskundevermittlung mit anderen Fertigkeiten des Fremdsprachenunterrichts verbinden? Und wie können den Schülern die interkulturellen Unterschiede bewusst gemacht werden? Mit diesen Fragen nahm ich voller Erwartungen an der Goethe Lehrerfortbildung zum Thema „Vermittlung von Landeskunde und interkulturellem Lernen im DaF-Unterricht“ teil, die am 25. und 26. März im Goethe-Sprachlernzentrum Shanghai auf dem Campus der Volkshochschule des Jing‘an Bezirks stattfand. Referentin der Fortbildung war Antje Rüger, die wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Leipzig ist, und außerdem für das Goethe-Institut in der Lehrerfortbildung im In- und Ausland arbeitet. Zu Beginn der Fortbildung lernten wir uns durch ein interessantes „Warming up“ Spiel kennen. Dann tauschten wir uns über unsere Erfahrungen und Schwierigkeiten aus in Form einer Station „Ecken im Raum“. Dabei stellte Frau Rüger offenen Fragen zu den Zielen und Lernmaterialien des Landeskundeunterrichts. Auf Basis unserer Erfahrungen im Fremdsprachenunterricht äußerten wir neue Ideen und noch bestehende Probleme zu diesen Themen. Nach einigen Diskussionsrunden sammelten die Teilnehmer unter der Anregung der Referentin viele nützliche Ergebnisse, wie z.B. Kriterien für die Themenauswahl der landeskundlichen Informationen, nämlich Relevanz, Gültigkeit, Differenziertheit, Beispielhaftigkeit und Prozesshaftigkeit. Besonders beeindruckt hat mich, wie sich an Stelle von trockenem Frontalunterricht spielerische Elemente in der landeskundlichen Vermittlung einsetzen lassen. In den 2 Tagen der Fortbildung haben wir uns in die Rolle des Lerners versetzt und viele interessante Übungen persönlich mitgemacht. Wir haben für uns ein Zugticket nach Berlin in Internet „gekauft“, uns mit der deutschen Mülltrennung beschäftigt, und einen Film über die deutsche Wiedervereinigung angeschaut. Auch gegen die Müdigkeit boten sich aktive Übungen: Frau Rüger machte mit uns ein Landeskunde- Quiz, das viel Bewegungen und Zusammenarbeit verlangte und viel Lachen verbreitete. Alle diese Übungen helfen den Lernern, mit Spaß mehr über über ihr Zielland zu erfahren. Am Ende der Fortbildung wurden Kommentare und Feedback zur Ausbildung und Referentin gegeben. Ich muss sagen, dass mein persönlicher Lerngewinn in dieser Ausbildung dank der professionellen Kenntnisse von Frau Rüger und der angenehmen Herangehensweise und dem offenen Meinungsaustausch der Teilnehmer äußerst groß war. Sogar in den Kaffeepausen und Mahlzeiten diskutierten wir angeregt über die erstellten landeskundlichen Videos, die vielfältige Übungstypen und deren Umsetzungsmöglichkeiten in unserem Unterricht. Ich habe so viele Anregungen von Kolleginnen bekommen, wie ich die gelernten landeskundlichen Übungen umsetzen könnte, um sie an Niveaustufe A1 oder A2 anzupassen. Ich freue mich darauf, bei Gelegenheit wieder zu einer Goethe-Lehrerfortbildung zu kommen.