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Autor: sisugoethe Datum: Mo, 12/25/2017 - 00:02 Tags: Veranstaltungen

Woran denken wir, wenn wir in China das Wort Weihnachten hören? In Deutschland ist es die Zeit, in der es bereits um 17:00 dunkel wird und wenn man Glück hat, Schnee fällt. Es bedeutet, dass man nach und nach das Haus schmückt: Vor dem ersten Adventssonntag macht der Adventskranz aus Tannenzweigen mit seinen vier Kerzen den Anfang. Nach und nach kommt immer mehr weihnachtlicher Schmuck hinzu, bis kurz vor dem Heiligabend der Christbaum aufgestellt und festlich geschmückt wird. In den Häusern und Wohnungen riecht es nach Vanille, Zimt, Nelken und vielen anderen Gewürzen, die in Mitteleuropa traditionell mit der Weihnachtszeit verbunden werden, weil überall kleine und große Bäcker Plätzchen backen. Es gibt Orangen, Mandarinen und Nüsse aller Art. Nicht nur Kinder freuen sich auf Weihnachten, weil sie plötzlich viele Süßigkeiten, wie die selbst gemachten Plätzchen, naschen dürfen. Man trifft sich mit Freunden auf den Weihnachtsmärkten, um gemeinsam ein Glas heißen Glühwein zu trinken. Oder man lädt Freunde und Verwandte in der Vorweihnachtszeit zu sich nach Hause zu Bratäpfeln und Feuerzangenbowle ein. Mit jeder weiteren Kerze, die auf dem Adventskranz angezündet wird, steigt die Spannung bei Klein und Groß, weil Weihnachten immer näher rückt, bis es am Abend des 24.12. soweit ist und nicht nur die gute Stube (das Wohn- und Esszimmer) festlich geschmückt sind, sondern auch alle Bewohner fein angezogen vor dem Christbaum sitzen und im Schein der Kerzen auf dem Baum Weihnachtslieder singen.

Auch im Goethe-Sprachlernzentrum an der Sichuan Fremdsprachenuniversität sind ab Anfang Dezember die Mitarbeiter*innen mit Weihnachtsaktivitäten beschäftigt. Heute ist schon der 22. December. Lasst uns zurückblicken, was sich am SLZ inzwischen getan hat. Pünktlich zum 01. Dezember hängen in den Klassenzimmer für jeden Kurs Adventskalender, die unser Kulturfreiwilliger Tim und unsere drei studentischen Mitarbeiterinnen Jennie, Lena und Katharina selber angefertigt haben. Jeden Tag gibt es ein kleines Geschenk, mit viel Liebe ausgesucht und verpackt. Wie auch in Deutschland handelt es sich dabei meistens um Süßigkeiten. Hoffentlich hat sich am Ende niemand an all den Süßigkeiten überessen!?

Am 06. Dezember, der auch der Nikolaustag ist, sind die Kursteilnehmer*innen zum Dekorieren eingeladen. Hängende Laternen, ein grüner Weihnachtsbaum und eine große Auswahl an dekorativen Schmuckstücken bringen allmählich weihnachtliche Stimmung in die Klassenzimmer. In der Tat, egal ob die Dekoration einem gefällt oder nicht, weil sie je nach Geschmack dem einen oder anderen zu kitschig oder übertrieben ist, die Freude beim gemeinsamen Dekorieren und Schmücken und die Zusammenarbeit aller erzeugen eine ganz besondere Stimmung, die alle mögen.

Am 15. und 16. Dezember ist es soweit: Wir laden alle ein, mit uns Weihnachtsplätzchen zu backen. Hier sind wir unserer Lehrerin Xiang Yuan sehr dankbar. Sie hat alles sorgfältig geplant, die Zutaten eingekauft und allen geduldig die Rezepte und Zubereitung erklärt. Insgesamt haben wir drei verschiedene Plätzchen gebacken: Vanillekipferl, Ausstecherle und Spitzbuben. Beim Backen bewundern wir vor allem, was für eine magische Existenz Butter wirklich ist.

Der 19. Dezember dann ist der Höhepunkt - unsere Weihnachtsfeier. Schon vor dem offiziellen Beginn warten die erste Gäste geduldig vor der Tür. Das schön geschmückte Klassenzimmer, in dem es dank der selbst gebackenen Plätzchen und dem Glühwein schon ganz wunderbar duftet, ist schnell bis auf den letzten Platz gefüllt. Die große Anzahl von Gästen und die Begeisterung aller ist die beste Bestätigung unserer Arbeit. Viele haben das Abendessen ausfallen lassen, um von Anfang an dabei zu sein. Zum Glück haben wir so viele Plätzchen und Waffeln vorbereitet. Zu Beginn der Feier begrüßt Verena Zimmermann, die Leiterin unseres Goethe-Sprachlernzentrums, alle und lädt zum „Großen Weihnachtsrätsel“ ein: Gruppen von jeweils vier Gästen wetteifern, wer am schnellsten alle Fragen richtig beantwortet: “Wo lebt der Weihnachtsmann? - Schweden oder Nordpol?“

Einige recherchieren mit ihrem Handy, manche wissen alles auch ohne Internet und liefern blitzschnell den Rätselbogen ab. Nun zeigt sich, wer gut im Unterricht aufgepasst hat. Während die fleißigen Helfer und Helferinnen des Weihnachtsmannes die Rätsel überprüfen, genießen die Gäste unseren speziell zubereiteten Glühwein und Punsch, sowie die frisch gebackene Waffeln.

Die Zeit, die man auf eine Überraschung wartet, ist immer besonders: Was ist das!? Habt Ihr das auch gehört!? Die Tür geht auf und der Weihnachtsmann spaziert mit einem großen Sack voller Geschenke in den Klassenraum. Er hat ein kleines Büchlein dabei, in dem die Gewinner und Gewinnerinnen stehen… Und siehe da, den ersten Preis bekommt die Gruppe „Julia“ aus unserem A1-Kurs! Aber an Weihnachten sind alle Gewinner*innen, nicht nur die erste drei. Der Weihnachtsmann hat für jeden etwas dabei.

Die Stimmung ist könnte kaum noch besser sein: Wir essen und trinken und plaudern, genießen diesen Moment der Gemeinsamkeit. Draußen ist es dunkel und kalt, drinnen herrscht wohlige Wärme. In diesem Moment greift Frank zur Gitarre und durch das International Building schallen Weihnachtslieder. Alle singen aus voller Kehle Lieder wie „Leise rieselt der Schnee” und „Oh Tannenbaum“ und strahlen. Da ist sie - die besondere Weihnachtsstimmung…

Das Goethe-Sprachlernzentrum wünscht allen Frohe Weihnachten!!!