Deutsche Künstler: Kurt Schwitters

Autor: sisugoethe Datum: Sa, 05/18/2019 - 14:23 Tags: learn German

Kurt Schwitters wurde am 20.Juni 1887 in Hannover geboren. Er begann sein künstlerisches Schaffen kurz vor dem Ende des ersten Weltkriegs. Im niedergeschlagenem Nachkriegsdeutschland begann Schwitters Müll und weggeworfene Gegenstände in seine Collagen einzubauen und ihnen in Kombination mit Farbe einen neuen Sinn zu geben und sie in eine neue Beziehung mit dem Betrachter zu bringen.

Er fertigte auch eine Vielzahl an Drucken und Plakaten an, bei denen er typisch Dadaistisch von der alten Ordnung abwich und Buchstaben und Motive in augenscheinlich undurchdachte Weise platzierte. Als Dadaismus bezeichnet man eine Bewegung in der Kunst, Literatur und Musik, welche die traditionellen Definitionen von Schönheit und Kultur ablehnt und Schönheit in Wirren und „verrücktem“ sucht.

Kurt Schwitters schrieb auch Gedichte und Musikstücke, nach Dadaistischem Vorbild, so setze er Buchstaben und Noten in ungewöhnliche Weise zusammen. Ziel dabei war es, dem Betrachter/Zuhörer/Leser dazu zu bringen eine eigene Beziehung und Deutung zu seinen Werken aufzubauen. Am bekanntesten ist Schwitters jedoch für den Merzbau, bei dieser Installation arbeitete Schwitters mit vielen verschiedenen Künstlern zusammen, sodass jeder seinen Teil zu dem Raum hinzufügen konnte und sich das Werk permanent weiterentwickelt.

Sein erster Merzbau begann in seiner Hannover Wohnung und bot dem Zuschauer die Möglichkeit in das Werk einzutauchen. Leider wurde der Merzbau 1933 im 2.Weltkrieg zerstört. Vor Ausbruch des 2.Weltkriegs floh Schwitters mit seinem Sohn nach Norwegen und begann dort einen neuen Merzbau (dieser wurde 1951 in einem Feuer zerstört), musste jedoch später nach Schottland fliehen, da Norwegen von den Nationalsozialisten angegriffen wurde.

In Schottland wurde er allerdings, kurz nach seiner Ankunft, aufgrund seiner Nationalität in ein Gefangenlager gebracht. 1941 wurde er entlassen und ließ sich zusammen mit seinem Sohn in London nieder. 1944 erlitt er einen Schlaganfall und war kurzzeitig auf der linken Seite Bewegungsunfähig.

1947 begann Schwitters an einem weiteren Merzbau zu arbeiten, diesmal in einer Hütte in der Nähe eines englischen Bauernhofs. Am 8.Januar 1948, einen Tag nachdem Ihm die englische Staatsbürgerschaft gewährt wurde, starb Kurt Schwitters an verschiedenen Lungen und Herzproblemen. Kurt Schwitters brachte mit seinen Werken den Beobachter nicht nur zum Betrachten seiner Werke, sondern zwang ihn auch sich mit seinen Bildern und Installationen aktiv auseinanderzusetzen. Er ist einer der wichtigsten deutschen Dadaistischer Künstler und war eine wichtige Inspiration, für viele moderne Künstler.